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Gegen 8 Uhr setzte sich der Zug in Bewegung. Zwölf der geachletsten Ratsherren trugen den silbernen Sarg der beiden Heiligen auf ihren Schultern. Voran wehte die prächtige, goldene Ratsfahne mit den darauf gemalten Bildnissen der Märtyrer. Der schimmernde Sarg war von Weihrauchwolken umhüllt. Ihm folgten die sämtlichen Geistlichen in ihren prächtigen Gewändern, die übrigen Mitglieder des Rates, alle in Erfurt zur Zeit sich aufhaltenden fürstlichen Personen, Grafen und Ritter in ihren glänzenden Rüstungen und endlich die zahllose Menge der Bürger und frommen Wallfahrer. Alle Glocken läuteten, und die waffentra-genden Bürger begleiteten in ihren blanken Harnischen den Zug oder hatten in den durchzogenen Straßen Ausstellung genommen.
Im Jahre 1521 wurde die Prozession zum letzten Male abgehalten; das für Erfurt so merkwürdige und einträgliche Fest erreichte durch den Banernansruhr sein Ende. Der silberne Sarg wurde zur größeren Sicherheit auf das Rathaus geschafft, wo er eine Zeit verblieb. Später aber beschlossen die Väter der Stadt, der Ratskasse, die durch große Ausgaben völlig erschöpft war, neue Mittel dadurch zuzuführen, daß sie den Sarg zu Geld umprägen ließen. Die Geldstücke führten den Namen Sargpfennige. Die beiden Heiligen wurden einstweilen in einen hölzernen Sarg gelegt, den man nach dem Muster des silbernen gefertigt hatte. Noch heute kann man diesen Sarkophag mit seinen reichen Verzierungen sehen. (Nach Konstantin Beyer.)
37. Gesellschaftliche und wirtschaftliche Zustände Erfurts in der zweiten Baisse des fünfzehnten Jahrhunderts.
Krasser Aberglaube: Bei der Betrachtung der gesellschaft-
lichen wie wirtschaftlichen Verhältnisse am Ausgange des Mittelalters fällt uns der krasse Aberglaube auf, welcher allgemein bei hoch und niedrig, bei Ungebildeten und Gebildeten, ja selbst bei Gelehrten und Schriftstellern, in Laien- wie in geistlichen Kreisen herrschte. Dazu war eine schier unglaubliche Unwissenheit, besonders in geschichtlichen und geographischen Dingen verbreitet. Unser Chronist sagt: Mainz, Mognneia, liegt an zwei Flüssen, am Moygin und an der Ezya. Es war ihm unbekannt, daß seine Bischofsstadt also außer am Main am Rhein lag, und er erdachte sich in Anlehnung an den lateinischen Namen Mognneia den Fluß Ezya. — Selbst nicht einmal vor der biblischen und kirchlichen Ueberlieferung machten Aberglaube und Unwissenheit Halt. So wirb, um bafür ein Beispiel zu erzählen, die Geschichte des Verräters Jubas in der unglaublichsten Weise umgestaltet. Die Mutter des Jubas träumt, daß sie einem bösen und verworfenen Sohne, der „dem Teufel gleich wäre", das Leben geben Würbe. Das Kind wirb nach der Geburt von bett erschrockenen Eltern, die in Jerusalem wohnen,
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Die
Provinz Sachsen
und das Herzogtum Mdall.
für den Scdulgebrauch bearbeitet
von
weil. Lekrer in Magtieburg.
5. Auflage in neuer Leardeitung
von
Rektor Triedricb Roblbase.
Mit einer revidierten Harte von €d. ßaebler
in fünffachem Tarbendruck und einer Harten-
skizze des norddeutschen Flachlandes in
Scbwarzdruck, mit 24 Abbild, und z Skizzen.
Ausgabe B.
Magdeburg mi « €reutz'$cbe Uerlagsbucbbandlung.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
112 7. Das Eichsfeld und das Thüringer Stufenland.
und dem Fabrikorte Apolda vorüber, um sich bei dem Bade- und Salinen-
orte Sulza mit der Saale zu vereinigen (150 km).
2. Die Unstrut, d. h. große Strut (sumpfiges Ried).
Die Unstrut dringt aus deu Kalkbergen des Oberen Eichsseldes. Ihr
Oberlauf windet sich zwischen Düu und Hainich nach So. Die Unstrut
und ihre zahlreichen Zuflüsse haben von den Höhen nach und nach viel
fruchtbaren Boden in das Tal geschwemmt. Der Fleiß der Menschen hat
daraus ein üppiges Fruchtland geschaffen, in dem Wiesen, Getreide- und
Gemüsefelder miteinander abwechseln. Die Mittelpunkte des Ackerbaues
und der Gewerbtätigkeit sind die Städte Mühlhausen und Langensalza.
Nachdem die Unstrut die Gera, die ein sehr fruchtbares Tal bewässert,
rechts aufgenommen hat, wendet sie sich nach N. In vielen Bogen um-
strömt sie die Höhenzüge, die ihre linken Nebenflüsse H e l b e und
Wipper trennen. Auch hier im Mittellaufe ist das Tal breit und ertrag-
reich, besonders bei Sömmerda. Bei Artern hat die Unstrut ihren nörd-
lichsten Punkt erreicht. Die Ausläufer des Kyffhäufers zwingen sie, ihre
Richtung zu ändern. Sie wendet sich deshalb in das L ä n g s t a l, das
die Thüringer Grenzplatte und die Finne bilden. Unterhalb Artern fließt
ihr der letzte grötzere Nebenfluß, die H e l m e, zu. Nur uoch eine kurze
Strecke ist das Unstruttal breit und voll lachender Felder;-denn bald tritt
die Grenzplatte in steilem Abfall dicht an sie heran. Hier bricht man
guten Sandstein und fördert ihn auf deu kleinen Unstrutkähnen durch
viele Schleusen zur Saale. Ja, an den Südabhängen, die die Anwohner
treppen- oder stufenförmig abgetragen haben, baut man viel Wein. Das
ganze Unstruttal, besonders aber im Unterlaufe, ist sehr reich an land-
schaftlicher Anmut und an geschichtlichen Ereignissen (Memleben, Scheidungen,
Rietteburg). Die Stadt Freyburg ist durch ihren Wein weit bekannt
geworden. Wenige Kilometer unterhalb Freyburg gibt die Unstrut ihr
Wasser an die Saale ab.
Die Gera.
Die Quellen der Gera und der Ilm liegen am Schneekopf nahe bei-
einander. Die Gera wendet sich fast genau nach N. Sie bewässern ein
reiches Wiesen- und Ackerland. Die Mittelpunkte des Ackerbaues, des
Handels und des Gewerbes sind hier Arnstadt und Erfurt. Unterhalb
Arnstadt empfängt die Gera links die wafferreiche A p f e l st e d t. Die
angrenzenden Höhen geben dem Geratale einigen Reiz, besonders bei
Erfurt. Die Höhen bilden aber auch einen Schutzwall gegen kalte Winde.
Die Wärme und die Fruchtbarkeit des Bodens machen das Tal, besonders
bei Erfurt, zu einer gesegneten Gegend des Vaterlandes. Vor allem treibt
man Gartenbau. Rosen, Sommerblumen und Gemüse bedecken große
Felder. Am üppigsten gedeiht das Gemüse aus dem Dreienbruunen-
s e l d e am Fuße des Steigers. Dr. Martin Luther nannte diese srucht-
bare Gegend eine Schmalzgrube, und ein anderer berühmter Gelehrter
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Extrahierte Personennamen: Sömmerda Martin_Luther
Extrahierte Ortsnamen: Apolda Ried Langensalza Gera Memleben Rietteburg Freyburg Freyburg Gera Gera Schneekopf Gera Arnstadt Erfurt Arnstadt Gera Erfurt Erfurt Dreienbruunen- Steigers
3.
Des andern Tages, etwa um die dritte Stunde, ritten zroei Ritter in glänzendem Harnisch und mit ihren Schwertern angetan, die Strafe, welche von lüürzburg gegen Wertheim führt. Sie trabten freundlich nebeneinander, wie wenn nichts unter ihnen vorgefallen wäre. Dicht weit von der Mündung der Tauber in den Main hielten sie stille. Ed war ein schöner Garten auf dem rechten Ufer der Tauber, den batten die beiden Herren zum Kampfplatz bestimmt.
niemand ist bei den Rittern, um Zeuge ihres Zweikampfes zu sein; aber eine sieht auf sie, während sie von ihren Pferden steigen und dieselben an die nächsten Bäume binden, während sie sich gegenüberstellen und schon Hand an das Schwert legen, um sich gegenseitig mit mörderischen Streichen zu treffen — das ist Herrn flsmus Gemahlin, frau Dorothea. Sie steht auf dem Söller der Burg und beobachtet den Zweikampf der Männer. Ein treuer Knappe war dem Grafen von Idertbeim vorangeeilt und hatte seiner Herrin gemeldet, was zwischen ihrem Gemahl und dem Rosenberger zu Würzburg sich begeben hatte. Mit Schrecken hatte diese Kunde ihr herz erfüllt. Gerne wäre sie ihrem Gemahl entgegengeeilt, ehe er auf die Burg kam, um ihn abzubringen von seinem schrecklichen Entschluß eines Zweikampfes mit dem riesigen Rosenberger, vor dem jeder in der ganzen Umgegend zitterte. Rch, sie kannte den festen Sinn ihres Gemahls, der sich von nichts abbringen lieh, was er sich vorgenommen. Sie wußte, daß es am wenigsten in solchem Falle möglich wäre, wo seine Ritterehre gekränkt war. Darum fügte sie sich in das Unvermeidliche mit Ergebung, so sehr ihr herz bebte, als sie wirklich die beiden Ritter um die Burg reiten sah, hinab an den mit Bäumen umpflanzten Garten. Sie weinte und jammerte nicht, als sie sah, wie der Zweikampf wirklich begann, wie
l*
TM Hauptwörter (50): [T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
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hängt eine dicke Kette. Sie hält den schweren Korb, der den Sand
aus dem Frachtkahn hebt. Er faßt so viel, daß er bald einen Wagen
gefüllt hat. Ein neuer Wagen fährt vor, dann ein dritter, und so
immer weiter. Wenn sämtliche Wagen voll geladen sind, so türmt
der Kran hohe Sandberge am User aus. Es wäre eine Lust,
darin spielen zu können!
2. Am andern Ufer haben im Sommer die Badeanstalten
ihren Platz. Mitten anf dem Flusse fahren große und kleine Schiffe.
Es sind Personendampfer und Frachtdampfer mit den schweren
Frachtkähnen. Dazwischen tummeln sich flinke Boote und schaukelnde
Segler. Zuweilen kommen auch lange Flöße den Fluß hinab.
3. Weit hinauf können wir den Main mit nnfren Blicken
nicht verfolgen. Oberhalb der Gerbermühle macht er eine Wendung,
ein Knie. Nach unten verschwindet er hinter der Untermainbrücke.
Der Lauf des Flusses ist, soweit wir ihn sehen, ungefähr von
Osten uach Westen gerichtet. Jenseits der Untermainbrücke wendet
er sich nach Südwesten.
4. Mitten auf der Brücke können wir den Main genauer
überblicken. Wir sehen flußabwärts. Auf dem rechten Ufer liegt
Frankfurt, auf dem linken Sachsenhausen.
1. Nennt die Kirchen, die ihr von hier aus sehen könnt!
2. Nennt die andern euch bekannten Gebäude!
3. Zählt die Mainbrücken auf!
24.Fließendes Wasser.
er Main fließt, er ist ein fließendes Gewässer. Am schnellsten
fließt er da, wo er am tiefsten ist. Hier ist seine Strömung.
Hier schlägt er auch größere Wellen. Er nimmt alles mit, was er
erfassen und tragen kann: Stangen, Bretter, Pfähle, auch Schlamm,
Sand und andres. Die Flöße benutzen die Strömung und lassen
sich langsam den Fluß hinuntertreiben.
2. Der Main begann schon an der Quelle zu fließen oder zu
laufen. Die ganze Strecke, die er durchfließt oder durchläuft, ist sein
Lauf. Anfangs war er nur schmal) er war ein Bach. Viele Wässer-
lein kamen herbei, von links und rechts, um gemeinsam mit ihm
durch die Welt zu eilen. Das waren die Nebenflüsse. Da wurde
der Main immer größer und breiter, und nun nennen wir ihn einen
Fluß. Der Main mündet bei Mainz in ein noch größeres Wasser,
in den Rhein. Der Rhein ist ein Strom,' er mündet ins Meer.
34
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Extrahierte Ortsnamen: Main Main Frankfurt Sachsenhausen Main Main Main Main Mainz Rhein Rhein
Wahrzeichen unsrer Stadt. Er grüßt zu der Alten Brücke herunter,
als wolle er sagen: „Ja, wir beide, du da unten und ich hier
oben, wir haben viel zusammen erlebt. Und wenn ich auch noch
älter bin als du, so waren wir doch immer treue Kaineraden. Das
wollen wir auch bleiben, so lange wir noch als Wahrzeichen der
alten Mainstadt hier stehen!"
38. Karl der Große
und die Gründung Frankfurts.
Cvn der Mitte der Alten Brücke steht das Denkmal Karls des
Großen. Der Kaiser zeigt sich uns in seinem vollen, kaiserlichen
Schmucke. Auf dein Haupte trägt er eine Krone, die ein Kreuzlein
ziert. Es soll andeuten, daß er ein christlicher
Kaiser war. Von der Schulter wallt ihm der lauge
Kaisermantel. Das kürzere Gewand darunter scheint
reich verziert gewesen zu sein. Ein breiter Gürtel
umschließt es. In der rechten Hand hält er ein
mächtiges Schwert. In seiner Linken ruht ein
Apfel, auf dem ebenfalls ein Kreuzlein steht. Es
ist der Reichsapfel. Er deutet an, daß Karl Kaiser
über das große deutsche Reich war.
Schaut man in sein männlich Antlitz mit den
weithin blickenden Augen, dem mächtigen Vollbart,
den lang herabwallenden Haaren, so kann
man sich wohl denken, daß er ein kluger
und gewaltiger Kaiser gewesen sein muß.
Mit Recht hat man ihm daher den Namen
„der Große" gegeben.
2. Zuerst war er nur König der
Franken. Die Franken waren ein großes,
tapferes Volk. Sie wohnten an den Ufern
des Rheins und des Mains, schon ehe
Karl ihr König war. Unsre Gegend gehörte auch zu dem Franken-
reich. Die Franken waren also unsre Vorsahren. Damals sührte
noch keine Brücke über den Main. Boote und Schiffe waren auch
recht selten. So war der Verkehr über den Fluß sast unmöglich.
Glücklicherweise aber gab es im Main eine ganz seichte Stelle, durch
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Extrahierte Personennamen: Karl_der_Große Karl Karls Karl_Kaiser Karl Karl_ihr_König Karl
Extrahierte Ortsnamen: Frankfurts Rheins Mains Main Main
Von seinem östlichen Teile grüßt das freundliche Bergen. Aus
weiter Ferne winken die blauen Höhen des Taunus. Lassen wir
unsre Blicke dem breiten Silberband des Mains folgen, so sehen
wir bei klarem Wetter die sernen Höhen des Spessarts. Nach
Süden und Westen aber umschließt der Stadtwald das schöne Bild
wie ein dunkelgrüner Rahmen. Kein Wunder, daß der Mühl-
berg und der Sachsenhäuser Berg zu jeder Jahreszeit gern und
oft besucht werden! Besonders im Frühling, wenn die Anhöhe wie
von einem weißen Blütenschleier bedeckt ist, zeigt sie sich uns in
ihrer vollen Schönheit. Niemand wußte dies besser als Goethe.
Oft weilte er hier allem oder mit seinen Frennden.
In jenem kleinen Häuschen am Hühnerweg, dem Willemerhäus-
chen, oder drunten am Main in der Gerbermühle war er ein häufiger
und gern gesehener Gast. Ihm zu Ehren hat man dem hölzernen
Turm auf der Spitze des Mühlbergs den Namen Goetheruhe gegeben.
Stelle einen Berg aus Ton her und bezeichne Fuß, Gipfel,
Abhang!
76. Der Röderberg.
öderberg heißt die Erhebung im Osten der Stadt.
Sie fällt nach Südosten ziemlich steil ab. An dieser
Seite zieht sich der Röderbergweg hin. Von dem
Aussichtsturm bei der Bornheimer Landwehr haben
wir eine weite Fernsicht. Im Osten sehen wir über
die Mainebene bis nach Offenbach, Mainkur und
Fecheuheim.vor uns liegen der neue Ostbahnhof und der Ofthafen.
Daneben ist der Ostpark. Zwischen dem Ostbahnhof und dem Ost-
park befindet sich der große Schulgarten, der die Pflanzen für den
Unterricht liefert. Nach Norden hin erstreckt sich der Röderberg bis
nach Bornheim. Mit seinem Fuße reicht er bis an die sumpfigen
Wiesen des Riederbruches. Dahinter erhebt sich das Röderwäldchen.
An den sonnigen Abhängen des Röderberges wurde srüher
Weiu gebaut. Jetzt wächst dort vorzügliches Gemüse und gutes Obst.
Gebt au, welche Orte man von dem Aussichtsturm sehen
kann und bezeichnet die Himmelsrichtungen, nach denen sie liegen!
77. Seckbach und der Lohrberg.
urch das Friedberger Tor und die gleichnamige Anlage ge-
langen wir aus die Bergerstraße. Folgen wir ihr, so kommen
wir durch Bornheim nach Seckbach. Angenehmer ist der Weg durch
120
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Wie wir jetzt nnsre Blicke weiter schweifen lassen, sehen wir
noch einmal das ganze Wiesental der Anlage vor uns. Kein
Denkmal steht darin. Was sollte auch ein Denkmal in einer
Waldwiese tun! Aber rechts und links sanft ansteigende Anhöhen
und in der Mitte ein kleines, feines Bächlein, gerade, als ob es
der Zwerge oder der Nixen Bächlein wäre! Es windet sich zwischen
Büschen und Sträuchern hindurch. Dort der weißschimmernde
Baum an seinem Ufer ist eine Birke,' daneben steht eine Erle
und eine
goldgelbe
Weide.
Übergroße
Felssteine
und kleine
Kiesel geht
des Büch-
leins Lauf.
Ob auch
Fische da-
riuschwim-
men? Wir
möchten
gern ein-
>seerosen, maj nach-
sehen, auch von den gelben und weißen Blumen an seinem User
einige pflücken. Schade, es ist verboten, die Wiese zu betreten! Aber
am Ende ist es doch gut, daß nichts in den Anlagen abgebrochen
werden dars, sie wären sonst lange nicht mehr so schön. Wenn die
Leute dort spazieren gingen, würden sie die Blumen vermissen.
Ja, du selbst würdest bei einem Besuch der Hoheuzolleruaulagen
ausrufen: „Wie schade, daß es keine Blumen hier gibt!"
1. Erkläre den Namen „Hohenzollernanlage"?
2. Nenne Schulen in der Nähe der Hohenzollernanlage!
3. Zeichne das Blatt einer Seerose!
72. Sachsenhausen.
uf dem linken Mainufer, Frankfurt gegenüber, liegt Sachsen-
hausen. Dieser Stadtteil ist fast so alt wie Frankfurt selbst. Er
ist vou Karl dem Großen gegründet worden. Erzähle die Entstehung!
114
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Nr. 2. ver Odenwald.
Ziel: Das Land der armen Leute!
I. Frage: Was lehrt die Karte?
Ii. Frage: Warum kanu der Odenwald dasgebiet
der armen Leute genannt werden?
I. Frage: Was lehrt die Karte?
Die Karte gibt Anfschluß über
' 1. Die Lage und Ausdehnung: Der Odenwald liegt im
nördlichen Teil Badens und in Hessen, zwei Drittel gehören zu
Hessen. Im Westen des Odenwaldes liegt die Rheinebene; im
Süden bildet der Neckar, im Norden und Nordosten der Main
die Grenze. Im Osten hat er feine bestimmte Grenze; dort geht
er allmählich ins Bauland über. Ein kleiner Teil des Odenwaldes,
der sogenannte kleine Odenwald, liegt südlich des Neckars.
2. Die Bodengestaltung: Der Odenwald besteht aus
Granit, Porphyr, Kalk und Sandstein. Die höchsten Erhebungen
des badischen Odenwaldes sind der Katzenbuckel (630 m) bei Eber-
bach, der Heiligenberg (430 in) und der Königsstnhl (570 in)
bei Heidelberg. Der höchste Berg des hessischen Odenwaldes ist
der Melibokns (520 m) bei Bensheim.
3. Die Bewässerung: Begrenzt wird der Odenwald vom
Neckar und Main; durchschnitten wird er von der Weschnitz und
mehreren kleinen Gebirgsbächen.
4 Die wichtigsten Orte: Heidelberg, Weinheim, Bens-
heim, Zwingenberg, Lindenfels, Fürth, Erbach, Hirschhorn, Eberbach.
Ii. Frage: Warum kann derodenwald das Gebiet
d er armen Leute genannt werden?
Der Boden des Odenwaldes ist aus verwittertem Granit,
Porphyr, Sandstein und Kalkstein entstanden. Nur aus Kalkstein,
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Nr. 5. Das Bauland.
Ziel: Das Grünkernland!
I. Frage: Was lehrt die Karte?
Ii. Frage: Warum kann in dieser Gegend soviel
Grün kern gebaut werden?
Iii. Frage: Wie wird der Grünkern hergestellt?
I. Frage: Was lehrt die Karte?
1. Lage und Ausdehnung: Das Bauland liegt in der
nordöstlichen Ecke Badens. Es wird begrenzt im Norden vom
Odenwald und dem Main, im Osten von der Tauber, im Süden
von der Jagst und im Westen von dem Neckar und dem Odenwald.
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Extrahierte Ortsnamen: Badens Odenwald Main Tauber Odenwald